Zum Start des Wintersemesters lässt die Bundesregierung Studierende mit steigenden Lebenserhaltungskosten und maroden Hochschulen im Stich. Die Zahl der BAföG-Empfänger*innen ist 2024 auf den niedrigsten Stand seit 25 Jahren gesunken, während immer mehr Studierende armutsgefährdet sind. Ein WG-Zimmer kostet im Schnitt 505 Euro, die BAföG-Wohnkostenpauschale liegt jedoch nur bei 380 Euro. In 70 von 88 Hochschulstädten deckt sie die tatsächlichen Mieten nicht ab. Jeder zweite Studierende fühlt sich laut aktueller Befragungen finanziell überlastet. Trotzdem kürzt die Bundesregierung im Haushaltsentwurf 2026 die BAföG-Mittel um weitere 250 Millionen Euro – anstatt sie dringend zu erhöhen. Dabei war das BAföG einmal das zentrale Instrument für echte Bildungsgerechtigkeit.
Während Studierende ums Geld kämpfen, verfallen ihre Hochschulen: bröckelnde Decken, geschlossene Mensen, kalte Heizungen in Wohnheimen – der Sanierungsstau wird inzwischen auf mindestens 100 Milliarden Euro geschätzt.
Bildung ist ein Menschenrecht und eine Investition in die Zukunftsfähigkeit unseres Landes. Wir brauchen jetzt eine echte BAföG-Reform und massive Investitionen in unsere Hochschulen – für Chancengerechtigkeit, für Innovation und für die Fachkräfte von morgen.
Wir Grüne fordern deshalb heute im Bundestag höhere BAföG-Grundsätze, eine dynamisierte, an das regionale Mietniveau angepasste Wohnkostenpauschale sowie eine Innovationsinitiative Zukunfts-Campus – einen zehnjährigen Bund-Länder-Pakt zur Modernisierung der Hochschulinfrastruktur.