Liebe Freundinnen und Freunde,

am 19. September nominieren wir im Wahlkreis Biberach unsere Direktkandidatur für die Bundestagswahl im nächsten Jahr. Aus voller Überzeugung bewerbe ich mich erneut für diese Aufgabe.

Als ich 2021 in den Bundestag einzog, hatten wohl die wenigsten von uns geahnt, mit welchen gewaltigen Herausforderungen wir konfrontiert werden würden: Pandemiefolgen, Kriege und Klimakrise!

Die Ampelkoalition hat sich diesen Aufgaben gestellt und konnte vieles erreichen – wir müssen aber auch einräumen, dass Fehleinschätzungen zu falschen Entscheidungen und schiefe Kommunikation zu einem Vertrauensverlust geführt haben. Das hätte ich mir anders gewünscht, und damit müssen wir uns auseinandersetzen.

Unsere Gesellschaft steht vor einer echten Zerreißprobe. Unsere Wirtschaft ringt weltweit um ihre Stellung. Unsere Bildung hat im internationalen Vergleich kein gutes Zeugnis mehr.

In dieser Lage fragen sich viele: „Was nun?“ Für mich geht es darum, sich den wesentlichen Aufgaben zu stellen, gegen Widerstände zu kämpfen und verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen. Statt „Was nun?“ heißt es für mich „Was tun!“. Und zwar das Richtige – denn die Welt braucht mehr denn je unsere grünen Antworten.

Für uns Grüne war die Lage schon lange nicht mehr so herausfordernd wie derzeit. Und gerade deshalb möchte ich mit all meiner Kraft, meinen Erfahrungen und meinen Ideen in die nächste Legislaturperiode gehen.

Mein politisches Handwerk habe ich in über 15 Jahren Kommunalpolitik gelernt. Ich bin aus oberschwäbischem Holz geschnitzt und hier geerdet. Ich weiß, wo der Schuh drückt und bin eine starke Stimme für unseren besonderen ländlichen Raum. Dieses Jahr wurde ich als Stadt- und Kreisrätin wiedergewählt. Das ist für mich eine große Ehre, ebenso, dass ich als erste Frau unseren Wahlkreis Biberach im Bundestag vertreten darf.

Heute bin ich als Parlamentarische Geschäftsführerin Mitglied im Vorstand der Bundestagsfraktion und vertrete die Fraktion in relevanten Gremien nach außen, beispielsweise als Fraunhofer-Senatorin, in der Heinrich-Böll-Stiftung und im ITZ Plus Biberach. Außerdem bin ich die Sprecherin für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung der grünen Bundestagsfraktion und trage die Verantwortung für dieses wichtige Themenfeld.

In den vergangenen Jahren durfte ich im Bundestag viele wichtige Projekte vorantreiben: In der Bildung ist uns mit der historisch größten Unterstützung für Grund- und Berufsschulen – dem Startchancen-Programm – eine wichtige Etappe gelungen. Der Bund unterstützt 4.000 Schulen in herausfordernden Lagen und setzt da an, wo Deutschlands Schülerinnen und Schüler im Ranking so schmerzhaft zurückgefallen sind: im Einmaleins der Grundkompetenzen.

Die Ausbildungsgarantie, der Digitalpakt 2.0, das erhöhte Kindergeld und die BAföG-Reform sind weitere Beispiele dafür, wie wir Schritt für Schritt unseren Kindern und jungen Erwachsenen mehr Chancen eröffnet haben.

Als Sprecherin für berufliche Bildung liegt die erfolgreiche Aus- und Weiterbildung besonders in meinem Fokus: Mein Herzensprojekt – die akademische und berufliche Bildung auf Augenhöhe zu bringen. Ganz egal, ob sich junge Menschen für ein Studium oder eine Ausbildung entscheiden – beide Wege sind gleichwertig! Daher setze ich mich dafür ein, die Rahmenbedingungen für junge Menschen in Ausbildung weiter zu verbessern. Ich möchte, dass sich überall der Gedanke durchsetzt: Eine Meisterin ist ebenso qualifiziert wie ein Bachelor und eine Abiturientin ebenso wie ein Geselle.

Aber nicht nur in der Bildung haben wir wichtige Weichen gestellt. Unser grüner Wirtschaftsminister Robert Habeck hat uns von der Gasabhängigkeit Russlands befreit. Die Erneuerbaren Energien boomen: Der Ausbau der Photovoltaik hat die Erwartungen schon jetzt übertroffen. Und das moderne Einwanderungsgesetz sorgt dafür, dass unsere Unternehmen langfristig die Fachkräfte bekommen, die sie händeringend benötigen.

Das sind nur einige Beispiele unserer erfolgreichen Arbeit, auf die wir zurecht stolz sein können und die unterstreichen, dass unsere Koalition viel bessere Antworten gegeben hat, als es vielen momentan bewusst ist.

Auch spüren wir, dass unsere Demokratie unter erheblichem Druck steht. Denn extremistische Kräfte bedrohen unsere freiheitliche Gesellschaft – und das ist nicht einfach so dahingesagt. Auf bittere Weise konnten wir am politischen Aschermittwoch in Biberach erleben, was passiert, wenn daraus Realität wird.

Wir alle sind gefragt, diese Herausforderungen zu meistern: Verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen und alles zu tun, um unsere Demokratie zu stabilisieren – darum geht es jetzt.

Packen wir es gemeinsam an – auf mich könnt ihr zählen!

Eure