Dieser Text wurde von unserem Internationalen Parlaments-Stipendiaten Abubakr Mohamed Ahmed verfasst.
Vor sieben Monaten begegnete ich Dr. Anja Reinalter zum ersten Mal in der Deutschen Botschaft in Kairo. Damals nahm sie an der Auswahlreise für das Internationale Parlaments-Stipendium (IPS) für die arabische Welt teil.
Dr. Reinalters außergewöhnliches Engagement für das Internationale Parlamentsstipendium hat nicht nur mich, sondern zahlreiche junge Talente aus aller Welt inspiriert. Seit 1986 bietet das IPS engagierten Nachwuchskräften die Möglichkeit, den parlamentarischen Alltag in Deutschland hautnah zu erleben – und sich intensiv mit der Entwicklung der Demokratie nach dem Ende zweier Diktaturen sowie mit der deutschen Erinnerungskultur auseinanderzusetzen.
Das Programm umfasst ein breites Spektrum an Vorlesungen, Workshops und Fachgesprächen mit politischen Entscheidungsträgern, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Abgeordneten. Den Höhepunkt bildet ein Praktikum im Bundestagsbüro einer Abgeordneten oder eines Abgeordneten.
Für mich schließt sich nun der Kreis: Ich durfte mein Internationales Parlamentsstipendium für die arabischen Staaten – Jahrgang 2025 – im Büro von Dr. Reinalter absolvieren. Mit ihr führte ich mein Auswahlgespräch, und nur wenige Monate später konnte ich ihre Rede im Plenarsaal des Deutschen Bundestages von der Besuchertribüne aus verfolgen.
In ihrer Rede betonte Dr. Reinalter die zentrale Rolle von Wissenschaft und Bildung für die Stärkung der individuellen Meinungsbildung. Sie seien der Schlüssel, um Menschen vor Manipulation und Machtmissbrauch zu schützen – und somit eine tragende Säule jeder funktionierenden Demokratie.
Ihr Einsatz für wissenschaftliche Forschung und internationale Austauschprogramme war für meinen Weg nach Deutschland von entscheidender Bedeutung – und ist zugleich ein Antrieb für meine eigene Vision. In einer Welt voller Unruhe und Unsicherheit brauchen wir mehr denn je den Dialog, das gegenseitige Verstehen, die Vielfalt und das gemeinsame Lernen. Nur so können wir Konflikten und autoritären Tendenzen wirksam begegnen und eine friedlichere Zukunft gestalten.