Innerhalb von vier Wochen war ich das zweite Mal in Bad Buchau am Federsee. Auch wenn die Arbeit im Vordergrund steht, ist eine schöne Umgebung und ein Gespräch in freier Natur doch eine wohltuende Abwechslung zu den Sitzungswochen in der Hauptstadt.
Nach meinem gemeinsamen Termin mit Chris Kühn, bei dem wir uns Dr. Katrin Fritzsch – Leiterin des NABU-Naturschutzzentrums am Federsee – vor allem über die Bedeutung der Moore und damit des Federsees in Sachen Klimawandel ausgetauscht hatten, konnte ich an diesem Termin den Gesprächsfaden mit Sabine Brandt (Leiterin NABU-Geschäftsstelle Allgäu-Donau-Oberschwaben) und Jana Slave (Geschäftsführerin BUND Regionalverband Donau-Iller) wieder aufgreifen.
Klar, die aktuellen umwälzenden Entwicklungen wie der russische Angriff auf die Ukraine oder auch die nach wie vor nicht ausgestandene Corona-Pandemie bestimmen die Nachrichtenspalten in diesen Tagen. Und sie fordern uns in unserer Arbeit in Berlin aber auch vor Ort über alle Maßen – aber gerade deshalb dürfen die Themen Natur- und Artenschutz nicht aus dem Blickfeld geraten. Im Gegenteil – wir müssen aufpassen, dass wir nicht aktiv oder auch passiv das Erreichte und die Erfolge der vergangenen Jahre und Jahrzehnte in diesem Bereich durch kurzfristige Maßnahmen aufs Spiel setzen.
Es entspann sich eine intensive Diskussion über die Themen Klimawandel und Moorschutz, Erneuerbare Energien und Artenschutz sowie Flächenverbrauch. Die Naturschutzverbände kritisieren insbesondere den verschwenderischen Einsatz des §13 b Baugesetzbuch in vielen Kommunen in den Kreisen Biberach, Ravensburg und Alb-Donau für die schnelle Ausweisung von Baugebieten für Einfamilienhäuser ohne Umweltprüfung und Ausgleichsmaßnahmen. Auch beim Thema Umweltbildung an Schulen und Berufsschulen sowie Bewusstseinsbildung im Bereich umweltverträgliches Handeln, gerade bei jungen Erwachsenen, entstanden bei allen Gesprächspartnerinnen neue Denkanstöße.
Vielen Dank für diesen Austausch!