We Remember

Heute vor 78 Jahren wurde das Konzentrationslager Auschwitz durch Soldaten der Roten Armee befreit. In einer Gedenkstunde im Bundestag erinnerten wir heute an die Opfer des Holocaust und des Nationalsozialismus.

Wie viele unterschiedliche Opfer der staatlich organisierte Terror des Nationalsozialismus hatte und wie wenig sie bis heute sichtbar sind, wurde in der Gedenkstunde sehr deutlich. Knapp 80 Jahre nach dem Ende der Nazi-Herrschaft haben wir im Bundestag das erste Mal auch den Opfern des Nationalsozialismus gedacht, die wegen ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität verfolgt und systematisch ermordet wurden.

Klaus Schirdewahn, der 1964 wegen seiner Homosexualität – noch auf Grundlage von nationalsozialistischen Gesetzen – verurteilt wurde, galt bis vor fünf Jahren noch als vorbestraft. Über das Unrecht, dass für ihn 1945 nicht endete, berichtete er sehr eindringlich in der Gedenkstunde.

In einer sehr bewegenden Rede mahnte uns Rozette Kats, die Tochter von Holocaust-Opfern, die verschiedenen Opfergruppen nicht als mehr oder weniger „wertvoll“ einzuteilen. Zurecht stellte sie fest, dass jeder Mensch, der damals verfolgt wurde, achtungsvolle Erinnerung verdient. Wir wollen mit dem heutigen Tag allen Opfern des Nationalsozialismus gedenken. Sie dürfen nicht vergessen werden.

In Deutschland finden im Durchschnitt jeden Tag mehr als fünf antisemitische Straftaten statt. Auch deswegen will die Kampagne #WeRemember das Andenken der sechs Millionen jüdischen Opfer des Nationalsozialismus wahren und ein Zeichen gegen Antisemitismus setzen.

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