Die Digitalisierung überrennt Gesellschaft, Unternehmen und jeden Einzelnen von uns mit unvorstellbarer Dynamik und Wucht. Während manche Auswirkungen in unserem Alltag sichtbar und spürbar sind, bleibt vieles andere vage und im Verborgenen. Das Bild eines Eisbergs beschreibt diese Situation treffend. Gesellschaft, Unternehmen und Individuen sehen v. a. das, was über der Wasseroberfläche zu erkennen ist. Das jedoch, was unterhalb des Wasserspiegels verbleibt, ist weitestgehend unbekanntes Land. Dieses unbekannte Land griff ein Vortrag von Prof. Dr. Bela Mutschler am 6.September im Gasthaus Burren in Biberach auf.
Anhand vieler Beispiele zeigte der Laupheimer Bela Mutschler, was Digitalisierung HEUTE für Gesellschaft, Unternehmen und Individuen bedeutet. Ein Schwerpunkt des Vortrags waren dabei die Auswirkungen der Digitalisierung auf den Arbeitsmarkt, insbesondere die befürchtete technologische Arbeitslosigkeit. Auch Thesen dazu, was am Ende der aktuellen technischen Entwicklung steht, diskutierte Bela Mutschler. Eine Möglichkeit: Die so genannte technologische Singularität. Dies ist der Zeitpunkt, an dem Maschinen so intelligent werden, dass der weitere technologische Fortschritt nicht mehr vorhersehbar ist. Schon 1965 schrieb der Statistiker I. J. Good dazu: “Eine ultraintelligente Maschine sei definiert als eine Maschine, die die intellektuellen Fähigkeiten jedes Menschen, und sei er noch so intelligent, bei weitem übertreffen kann. Da der Bau eben solcher Maschinen eine dieser intellektuellen Fähigkeiten ist, kann eine ultraintelligente Maschine noch bessere Maschinen bauen; zweifellos würde es dann zu einer explosionsartigen Entwicklung der Intelligenz kommen, und die menschliche Intelligenz würde weit dahinter zurückbleiben. Die erste ultraintelligente Maschine ist also die letzte Erfindung, die der Mensch zu machen hat.”
Eine fast einstündige angeregte und spannende Diskussion beschloss den interessanten Abend.