Nachklapp: Laupheimer Podiumsdiskussion „Politik in leichter Sprache“ für Menschen mit Behinderungen

Zur Podiumsdiskussion „Politik in leichter Sprache“ hatte die St. Elisabeth-Stiftung am 10. Juli in die Mensa der Friedrich-Uhlmann-Schule Laupheim eingeladen. Für gute Stimmung sorgte zu Beginn die Musikgruppe African Drums und die Rasselbande. Die Band aus Besuchern und Mitarbeitern der Werkstätten für Menschen mit Behinderungen wurde verstärkt von zwei Musikern aus Gambia. Rund 200 Besucher, viele aus Einrichtungen der St. Elisabeth-Stiftung, aber auch interessierte Bürgerinnen und Bürger aus Laupheim, lauschten Anja Reinalter von Bündnis 90/Die Grünen, dem Sozialdemokraten und Bundestagsabgeordneten Martin Gerster, dem ebenfalls im Bundestag vertretenen Josef Rief von der CDU sowie Ralph Heidenreich von der Linken.

In Arbeitskreisen hatten die in den Werkstätten der Stiftung Beschäftigten den Abend vorbereitet. Zunächst stellte deswegen der Moderator vorbereitete Fragen an die Diskutierenden. Die wichtigste Spielregel: Keine Antwort durfte dabei länger als drei Minuten dauern. Tauchten in einer Antwort Fremdwörter auf, ertönte eine Klingel, so z. B. als Anja Reinalter bei ihrer Position zum Bundeteilhabegesetzt das Wort „inklusiv“ verwendete. Der Moderator erklärte immer wieder auch schwierige Begriffe, wie etwa „CO2“ als „der Gestank, der bei Autos hinten rauskommt“.

In der zweiten Runde war dann das Publikum an der Reihe und durfte Fragen stellen. Etwa warum Menschen mit Behinderungen, die einen Betreuer haben, nicht wählen dürfen, wenn sie geistig fit sind. Oder warum es in der ganzen Welt so viele Anschläge gibt. Eine junge Frau fragte: „Warum verdienen Fußballer vielen mehr Geld als normale Menschen und wieso muss ich von meinem Lohn so viel Heimkosten bezahlen?“. Die Frage nach den Fußballer-Gehältern blieb unbeantwortet, zum Thema Heimkosten gab Gerster zu bedenken: “ Sie bekommen ja auch eine besondere Betreuung im Heim und können Ihren Arbeitslatz nicht verlieren“. Haug von Bündnis 90/Die Grünen ergänzte: “Wenn es in den Werkstätten Mindestlohn gäbe, würde sich das zumindest besser anfühlen, aber der Lohn würde dann möglicherweise gegen die volle Miete und Betreuung verrechnet werden müssen.“ Die Kandidaten mussten sich auch zu den Themen Tierversuche, Ehe für alle und zur Höhe der Renten äußern. Nach zwei Stunden beenden African Drums und die Rasselbande den informativen Abend, der eine gute Übungsmöglichkeit bot für alle Kandidaten, sich